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Zurück im Naturschutzgebiet Wolfsägertal

Wir können für diesen Sommer nicht mit tollen Reisen angeben, haben aber geruhsame Tage mit der Familie in einer idyllischen Natur in der Heimat erleben dürfen.



In diesem Beitrag sind wir zurück im Naturschutzgebiet Wolfsägertal, nahe dem Ort Fischbach im Dahner Felsenland.

Morgens spürt man schon den nahenden Herbst; es ist kühl und ein wenig dunstig und die Luft riecht andes als zu Beginn des Sommers. Aber am Nachmittag wird es ziemlich warm, wenn die Sonne scheint.

Mit den Männern war ich am späten Nachmittag wieder bei der Angeltour mit dabei. Während sie die Angeln auswarfen, streifte ich mit der Kamera durch das Tal.


Idylle pur, der Weiher im frühen Abendlicht.

Ab Berghang blüht das Heidekraut (Calluna vulgaris). Sein Duft erinnert mich an die Tage meiner Kindheit. Ich war oft mit den Eltern und dem Wanderverein draußen in der Natur und liebte damals schon die lila Blümchen im Spätsommer.






Ich suchte auch wieder nach mir unbekannten Pflanzen, um sie mit Hilfe einer Pflanzen-App zu bestimmen.



Das zarte blaue, zottige Blümchen oben links ist laut der App ein Bergsandglöckchen (Jasione montana). Man kann es zwischen den Gräsern fast übersehen.

Die zartlila Blütenkugel mit der Furchenbiene ist Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Das Blümchen steht auf der Roten Lista als 'potentiell gefährdert'.

Die Schopfblüte ganz oben ist eine Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra). Sie wächst hier im Tal häufig.

Der Zweig mit den grünen Blättern ist eine Späte Traubenkirsche (Prunus serotina). Sie stammt aus Nordamerika und breitet sich bei uns invasiv aus. Tatsächlich hat sie zwischen der Waldwiese und dem Bach eine große Fläche in Beschlag genommen und damit andere, einheimische Gewächse verdrängt.

Am Wegesrand zeigen sich ihre Blätter meistens nicht mehr grün, sondern rötlich gesprenkelt.



An der Tümpelquelle, etwa 300 Meter vom Weiher entfernt, habe ich mich längere Zeit aufgehalten und zugeschaut, wie das Wasser aus dem sandigen Boden quillt.



Das Wasser der Quelle läuft in den Fischbach, der in der Nähe entspringt. Sein Wasser fließt durch den Ort Fischbach im Dahner Felsenland hindurch und mündet dann in den Sauer-Oberlauf. Die Sauer fließt in Richtung Frankreich und mündet in den Rhein.

Natürlich habe ich auch wieder nach Insekten Ausschau gehalten. Da ich nur die kleine Kamera dabei hatte, konnte ich nur Diejenigen fotografieren, die nicht sofort die Flucht ergriffen haben.



Ich habe eine Wald-Schwebfliege (Volucella pellucens) im Bild eingefangen, die sich beim Nektarschlürfen am Wasserdost nicht stören ließ.

Auf einer Blütendolde saß eine Gerandete Jagdspinne (Dolomedes pisauridae).

Ich entdeckte eine Schildkrötenwanze (Eurygaster testudinaria) und einen Kaisermantel (Argynnis paphia).

Zurück am Weiher konnte ich das Netz einer Kreuzspinne (Araneus) zwischen den Pflanzen am Ufer bewundern. Die Spinne saß mittendrin und wartete auf Beute.




Unterwegs habe ich Brombeeren gepflückt. Ich liebe ihren Geschmack, der nicht mit dem der Kulturbrombeeren im Garten vergleichbar ist. Wilde Brombeeren sind aromatisch und haben eine leichte Süße. Kulturbrombeeren schmecken nur säuerlich.

Natürlich habe ich auch für unseren Enkelsohn eine handvoll Beeren mitgebraucht. Er hatte an diesem Tag einen Erfolg und eine kleine Rotfeder an der Angel, die er mit Hilfe vom Opa vom Haken löste.




Solche Tage wird man nie vergessen, auch dann nicht, wenn der Enkelsohn groß geworden ist. Draußen in der Natur wirkt er unbefangen und glücklich. Wir alle können hier unsere Sorgen und Ängste für eine Weile vergessen. 

Dieses Erlebnis für das Kind kann kein Freizeitpark und kein Abenteuerspielplatz bieten.

Spätsommerliche Grüße von der Pfälzerin  🌿 🐛 🐟

Kommentare

  1. Liebe Ingrid,
    als erstes muss ich dir zustimmen es gibt nichts besseres für dein Enkel und auch für euch solche Erlebnisse zusammen zu haben -pure Natur für die Seele !
    Wie schön du all die Insekten und Blumen fotografiert hast und erklärst , Eine wunderschöne Naturgegend, danke dir!
    Schöne neue Woche wünsche ich dir!

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    Antworten
    1. Liebe Elke, auch ich bin als Kind viel mit den Eltern in der Natur gewesen. Nachdem unsere eigenen Kinder nun groß sind und eigene Wege gehen, genießen wir es, mit dem Enkelkind draußen zu sein.
      LG Ingrid

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