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Ein neues Mosaik-Kunstwerk in der Stadt

Am 1. August wurde ein neues Mosaik-Kunstwerk in Pirmasens eingeweiht. Das Konzept stammt von einer hiesigen Künstlerin, die es in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing errichten ließ.

Als ich mich in der vergangenen Woche mit einer ehemaligen Arbeitskollegin in der Stadt verabredet hatte, konnte auch ich das Kunstwerk bewundern. Es befindet sich an der Mauer der Münztreppe in der Bahnhofstraße, gegenüber dem Gebäude in dem ich früher gearbeitet habe. 

Damals blickten wir auf eine graue Betonwand, die teilweise mit Wildem Wein überwuchert war. Nun schaukelt dort ein Mädchen, das sinnbildlich für die Frauen steht, die früher die 'Schlabbe' (Übersetzung: Schuhe) verkauft haben und damit den Reichtum der Stadt begründeten.

Die Kreisflächen sind nicht genau definiert; sie könnten Münzen darstellen. Ich entdeckte einen Text auf der Website der Stadt: "Die Darstellungen mit ihren Texten, Frage- und Ausrufenzeichen ziehen den Betrachter in eine weitere, zur Reflexion auffordernde Wahrnehmungsebene hinein. So sind die Anspielungen und Gedankenverknüpfungen die eigentliche lebendige Gestaltung in diesem 'Zeitsprung-Konzept'."

Kunst muss halt nicht jeder verstehen!  😉



Für mich war es ein seltsames Gefühl, nach zwei Jahren Rentnerzeit mal wieder genau den Weg zu nehmen, den ich seit meiner Lehrzeit im Jahr 1973 knapp 50 Jahre lang täglich zurückgelegt hatte. 


Vom Parkplatz in der Schäferstraße laufe ich bergauf in Richtung Bahnhofstraße.


Der 'Rheinberger', einst eine Schuhfabrik mit ca. 2.500 Mitarbeitern, jetzt belegt mit Büros, Geschäftsräumen, einer Zeitungsredaktion, einer Waldorf-Schule und dem Mitmachmuseum 'Dynamikum'.


Das sogenannte Postdreieck. Was haben Pirmasens und Rom gemeinsam? Sie liegen beide auf sieben Hügeln. Deshalb geht es hier in der Stadt ständig rauf und runter. Im Winter bei Eis und Schnee hingen hier die LKW fest und versperrten uns die Ausfahrt aus der Bahnhofstraße.



In der Bahnhofstraße befinden sich überall Baustellen, weil gerade die Rohre für das Glasfasernetz verlegt werden.


Spiegelnde Scheiben eines Geschäftshauses. Diesen Anblick hatte ich täglich. Hier im oberen Teil der Bahnhofstraße befinden sich viele Behörden- und Geschäftshäuser ...



... und ein Parkplatz, der nie ausreicht. Dahinter ist die neugestaltete
Mosaik-Wand zu sehen.











Während ich versuche, die Inschriften und Bilder der "Münzen" an der Münztreppe zu lesen und zu deuten, merke ich, dass ich den Autofahrern auf dem Parkplatz im Wege bin und gehe weiter.

Leider gibt es hier keine Möglichkeit, mich hinzusetzen oder sonstwie zu verweilen und mir das Kunstwerk genauer anzuschauen. Stehen bleiben kann ich auch nicht, denn auf dem Parkplatz ist ein ständiges Kommen und Gehen. 

Am Rand des Parkplatzes steht ein Öffentlicher Bücherschrank. Ich widerstehe und schaue nicht rein. Denn ich könnte gar keine Bücher herumschleppen, weil ich gleich mit einer Kollegin ins Brauhaus gehen werde.





Aber einmal Stein drehen ist drin. Der gemeißelte Findling wurde auf einer Stange montiert und kann mit ein wenig Kraft gedreht werden.




Dort, wo die Bahnhofstraße endet, beginnt die Fußgängerzone und empfängt mich als erstes mit einem Klo-Häuschen. Es wurde wohl für die Bauarbeiter aufgestellt und ich erinnere mich an früher, als ich noch jung war. Damals gab es hier ein Öffentliches Toilettenhaus, das längst schon verschwunden ist.






Wer die Innenstadt von Pirmasens besucht, der muss auf jeden Fall auch zum Schlossplatz gehen. Hier sprudelt kaskadenförmig das Wasser im Brunnen herab.




Im runden, verglasten Anbau ganz oben befindet sich das Brauhaus Kuchem, in dem ich gleich sitzen und ein oder zwei Stündchen mit der Kollegin plaudern werde. 



Liebe Grüße aus der Geburtsstadt der Pfälzerin   🏙

Kommentare

  1. Tolles Kunstwerk blöd platziert. Wenn man da in sich gehen und in innerem Monolog reflektieren und in eine andere Wahrnehmungsebene gleiten soll, dann geht das auf einem stark frequentierten Parkplatz ohne Sitzgelegenheit ja gar nicht. Die Zeit mit der Kollegin war hoffentlich freudig und eure gemeinsame Zeit kurzweilig.

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