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Spaziergang durch das Dorf mit dem Enkelkind

Am Samstag war der kleine Jonas bei uns und er wird heute von unserem Spaziergang an den Weiher und durch das Dorf erzählen.





"Hallo, ich bin der Jonas und gehe heute mit Oma und Opa im Dorf spazieren. Zuerst wollen wir an den Weiher, um die kleine Sensation unseres Dorfes anzuschauen. Die Oma hat erzählt, dass seit einigen Tagen ein Schwan dort wohnt. 

Der Opa setzt mich in die Rückentrage, denn ich kann noch nicht den ganzen Weg selbst laufen. Dort droben sitze ich gerne, weil ich so alles genau sehen kann.

Auf dem Kleinkinderspielplatz sitzt ein Kind auf der Schaukel, aber die Oma sagt, dass es zu nass zum Spielen sei. 





Es ist erst 14 Uhr, aber nebelig und der Himmel ist ein bisschen rot. Oma sagt, dass dieser rötliche Himmel ungewöhnlich sei. Es stört mich aber gar nicht.

Dann sehen wir den Schwan. Er ist viel größer als die Enten, die schon lange hier leben.





Oma sagt, dass viele Leute aus dem Dorf hier am Weiher spazieren gehen, um den neuen Schwan zu besuchen. Eine Frau hat die Tierrettung angerufen, weil sie Angst hatte, dass der Schwan von Autos auf der Straße neben dem Weiher angefahren würde. Die Tierretter haben ihn sich angeschaut und gemeint, dass er gesund sei und hier leben dürfe, wenn er mag.

Der Bürgermeister ist zornig, weil die Leute eine Menge Futter in das Wasser werfen. Überall liegen Salatblätter herum, die der Schwan gar nicht fressen möchte. Er holt sich Pflanzen aus dem Wasser.

Naja, kein Wunder, dieses olle Schild wird niemand lesen. Es sollte mal ein neues Schild aufgestellt werden und darauf sollte stehen, dass auch Schwäne nicht gefüttert werden dürfen.













Wir laufen um den Weiher herum und bleiben bei den Enten stehen. Ihnen schaue ich gerne zu,  wenn sie herum schwimmen. Lustig fand ich, dass sie ihre Köpfe ins Wasser und das Schwänzchen nach oben strecken.

Wenn uns Leute begegnen, grüßen sie und sagen, dass ich schon so groß wäre. Oma und Opa kennen nämlich viele Menschen im Dorf.

Wir gehen weiter und dann sagt Opa, dass er noch keine Lust für den Heimweg habe. Die Oma meint, wir können ja noch durch die Talstraße laufen.



Die Talstraße hieß früher 'Krottendelle', weil im nassen Tal viele Kröten wohnten. Das ist aber schon lange her; damals war die Oma selbst noch ein Kind. Dann haben Leute hier erst eine Straße und dann viele Häuser gebaut.

Mich interessiert das aber nicht. Ich schaue mir lieber den Lastwagen genau an. Solche großen Fahrzeuge liebe ich und freue mich, wenn ich einen sehe.



Die Talstraße ist eine sehr lange Straße und wir gehen weiter. Oma sagt, dass sie solche Gärten mit vielen Steinen nicht mag. Ich finde es lustig, wie die Leute das Gras zu Männchen gebunden haben.



Dann kommen wir an einen Vorgarten, der ganz natürlich belassen ist. Hier wohnen zwei Kinder, denen ich manchmal beim Spielen zusehe. Heute aber ist keines draußen.







Fast wäre es mir zu langweilig, wenn nicht ab und zu Autos vorbeifahren würden. Sie haben das Licht angeschaltet und manchmal mache ein auch so ein Geräusch wie Autos. Brrrmmmm ...




Das Wetter wird immer trüber und der Himmel ist noch mehr rot geworden. Manche Straßen führen scheinbar ins Nichts. Aber Oma meint, dass es Zufahren zum Neubaugebiet wären. Dort droben übrigens wohne ich mit meinen Eltern.

Ab jetzt wird die Talstraße etwas steil und Opa muss schnaufen. Ich bleibe ganz still sitzen, sonst muss ich vielleicht selbst laufen. Dabei ist das Schaukeln in meinem Sitz viel schöner.




Wir kommen an ein buntes Tor, das mir gefällt, weil bunte Schmetterlinge daran sind. Opa bückt sich, damit ich an die Schmetterlinge aus Eisen greifen kann. Ich lache und sage 'heiß', aber Oma lacht und meint, dass heißt doch 'kalt'. 



Dann sind wir wieder droben und hier endet die Talstraße. Ich finde diese Kreuzung langweilig, weil gar nichts los ist.



Wir gehen nun durch die Hüttelstraße und dann durch die Hauptstraße zum anderen Ende des Dorfes. Dort wohnen Oma und Opa.

Sie bleibt vor einem Vorgarten stehen und bewundert die Knospen am Fliederstrauch. Sie sagt, dass sie sich freut, wenn er blüht. Und sie bestaunt die grauen Flechten, die am Strauch wachsen.







Ich schaue lieber den Vögeln nach, die am Himmel fliegen. 

Auf dem letzten Stück muss ich dann laufen. Oma und Opa nehmen mich an der Hand und wir gehen langsam weiter. Ganz zum Schluss zeige ich der Oma den Weg zum Spielplatz und sie sagt, dass wir noch ein bisschen schaukeln gehen, weil ich heute so brav war.

Ich darf auf eines der Wipptierchen, das Oma mit einem Taschentuch trocken putzt. Dann geht sie schaukeln und nimmt mich auf den Schoss. Als der Opa unruhig wird und nach Hause will, bin ich nicht ganz einverstanden. Aber sie nehmen mich an der Hand und machen mit mir 'Engelchen flieg'. Jetzt lache ich wieder und wir gehen ums Eck, denn dort wohnen Oma und Opa."

👶


Ich hoffe, dass Euch der Bericht von Jonas ein klein wenig gefallen hat. Wir gehen gerne mit ihm spazieren und meistens ist er auch ganz brav und meckert nicht.

Übrigens, abends habe ich im Fernsehen gehört, dass der Himmel deshalb so rot war, weil viel Saharastaub in der Luft war. Besonders im Südwesten konnte man das erkennen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Kommentare

  1. Wie süss der Jonas zusehen mti euch beim Spaziergang, toll was er alles zu sehen bekommt und ich auch. Ich finde das so schön dass ihr so viel unternimmt an der frischen Luft mit ihm.
    Ja mit Saharastaub von so weit her ist der wahnsinn und dieser Sturm bei mir mit der Kälte!
    Ich wüsnche dir ein shcönen Wochenstart
    Lieben Gruss Elke

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  2. Das war ein richtig süßer Bericht. Viel zu sehen gab es für den kleinen Jonas bei euch im Dorf. Bei mir hinterm Büro hat sich auch ein Schwanenpaar im See niedergelassen. Ich bin gespannt, ob sie bleiben. Die letzten Jahre wurden sie immer von den Nilgänsen vergrämt. Und der Saharastaub hat uns auch überrascht. Wir haben erst später gehört, wieso der Himmel so geleuchtet hat. Hier in Freiburg glühte es in einem satten gold-gelb. Die gelben Körnchen auf der Frontscheibe des Autos, hielt ich daher zurerst für Blütenstaub.

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