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Raufsteigen und runterschauen - der Rabenfels

Als ich in dieser Woche bei sonnigem Wetter auf dem Friedhof werkelte, kam die Idee auf, anschließend zum Rabenfels hoch zu wandern. Ein Rundweg führt vom Parkplatz unterhalb der Burgruine durch den Wald zu einem markanten Aussichtsfelsen.

Das schöne Wetter in diesem November sollte man ausnutzen, um so oft wie möglich draußen zu sein.




Gedacht, getan. Meine Tour startet am Hohlweg, gleich hinter dem Parkplatz. Man kann an den Felsen des Hohlweges gut die einzelnen Schichten des Sandsteines sehen. 







Es ist ein Genuss, durch den herbstlichen Wald zu laufen. Noch ist ein bisschen Laub auf den Bäumen und leuchtet im Sonnenschein golden. Die Luft riecht würzig.

Es gibt einen Rundweg für Hummeln, den dürfen auch Menschen benutzen. Lach ..., nein im Ernst, der Berg heißt Hummelberg und daher wird der Weg als Hummelrundweg bezeichnet.




Der Pfad, der hoch zum Felsen führt, zweigt kurz dahinter ab und schlängelt sich durch den lichten Wald nach oben, vorbei an vielen Steinen.















Dann ist es geschafft, ich bin oben am Rabenfels angekommen. Zunächst wird er einmal umrundet.

Die Sonnenseite schaut so aus: 




... und das ist die Schattenseite:



Man kann hier im Sandstein Kieselsteine sehen. Sie stammen aus einem Urmeer. Vor 48 Millionen Jahren begann der Oberrheingraben einzubrechen. Als Folge davon wurden die Gesteinsschichten umgelagert. Sie wurden angehoben, sind zu Schollen zerbrochen und  wurden im Laufe der Zeit von der Witterung ausgewaschen und zerklüftet. Für diese markanten Felsgebilde ist unser Pfälzerwald bekannt.






Nach dem Rundweg um den Felsen herum werde ich jetzt hoch zum Aussichtspunkt steigen. Eine Treppe führt mich nach oben und ein stabiles Geländer schützt die Besucher vor einem Absturz.







Die Aussicht ist wunderbar. Ich blicke in Richtung der Stadt Pirmasens und erkenne am Horizont ein Hochhaus des Ortsteiles Ruhbank.

Links sehe ich die Burgruine Lemberg auf dem Hügel. Leider befindet sich dieser Berg im Schatten.



Wenn ich mich etwas drehe, sehe ich die Gemeinde Lemberg, eingebettet in die sanften Hügel, umgeben von Wäldern.




Interessant ist auch der Überlebenswille der Krüppelkiefern, die sich im Sandstein festkrallen. Die robusten Bäume trotzen hier Wind und Wetter und bilden eine skurrile Kulisse am Aussichtsfelsen.








Solch einen Ausflug ziehe ich jedem Stadtbummel vor. Als ich kürzlich in die Innenstadt von Pirmasens fuhr, um meine neue Brille beim Optiker abzuholen, störte mich das Gewusel der Leute. Es war fast kein Parkplatz zu finden, weil Jedermann in der Stadt unterwegs war.

Wie schön still und malerisch dagegen ist es hier auf dem Felsen!



Wer hoch geht, muss auch wieder runter. Ich folge nun dem Pfad wieder nach unten. Die Steine, die herumliegen, könnten einem Riesen gehören, der damit gespielt hat und sie einfach liegen ließ. 



Geschafft, ich bin wieder am Hohlweg vor dem Parkplatz angekommen. Ein Blick zur Uhr zeigt, dass ich gerade mal eine gute Stunde unterwegs war.

Jetzt fahre ich nach Hause und hoffe, dass Herr Pfälzer mit dem Holz schneiden fertig ist. Wir nerven einmal im Jahr gewaltig die Nachbarn, wenn unser Brennholz klein geschnitten wird. 



Liebe Grüße von der Pfälzerin

Kommentare

  1. *wow* das Gestein und die Bäume so dicht alles zu sehen, danke dir es war auch für mich eine Wanderung in eine andere Naturwelt! Aufmerksam habe ich gelesen und geschaut!
    Lieben Gruss Elke

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  2. hach wie schön
    ein herrlicher Spaziergang
    man riecht förmlich die frische Waldluft
    der eine Felsen sieht aus wie ein Wolfskopf ;)
    liebe Grüße
    Rosi

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  3. Die Sonnentage soll man nutzen und deine Wanderung war sehr schön, das Gestein hat mir sehr gut gefallen. Wir haben hier Lavagestein, das ist auch sehr interessant und den Löss für den guten Kaiserstühler-Wein.
    Liebe Sonntagsgrüße
    Edith

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  4. Wieder mal ein herrlicher kleiner Ausflug in die Natur. Ihr habt da wirklich eine beeindruckende und schöne Landschaft. Daher habe ich dich wieder sehr gerne auf deiner Runde begleitet.

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