Freitag, 25. September 2020

Kommst Du mit nach Hääschde?

Ich muss daran denken, dass ich vor einigen Jahren durch die Ortsmitte unseres Dorfes ging und neben mir ein Auto anhielt. Der Fahrer wirkte ein wenig verzweifelt. Er hatte eine Landkarte neben sich liegen und schien ratlos. 

"Können Sie mir weiterhelfen? Ich muss nach Hääschde und finde den Ort auf der Karte nicht und auch das Navi ist ratlos."

Mir war klar, dass er vor mir an einen anderen Pfälzer geraten war, der ihm diesen Ort nannte. Ich antwortete: "Sie müssen nach Hauenstein fahren. Hääschde sagen nur wir Einheimische. Fahren Sie in Richtung Pirmasens, dann biegen sie im Verkehrskreisel am Ortsrand auf den Zubringer zur B 10 nach Landau ab. Nach ungefähr 20 Kilometern auf der Bundesstraße kommt die Abfahrt Hauenstein. Gute Fahrt!"

Wahrscheinlich konnte der Mann dank meiner Beschreibung den Ort ohne Probleme finden. Gerne möchte ich Euch auch mal mit dahin nehmen, wenn Ihr wollt.


Ein übergroßer Damenpumps ist das Wahrzeichen der Schuhmeile in Hauenstein.

Wenn man Hauenstein in eine Suchmaschine eingibt, erhält man viele Treffer. Es ist eine Urlaubsregion im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Bekannt ist die fünft größte Ortsgemeinde unseres Landkreises auch durch die sogenannte Schuhmeile, das Deutsche Schuhmuseum und das Deutsche Sportmuseum, sowie durch den alljährlich im Herbst stattfindenden Kastanienmarkt.


Das Deutsche Schuhmuseum befindet sich in einer ehemaligen Schuhfabrik.

Die Schuhmeile ist ein eigener Stadtteil mit Märkten, in denen Schuhe, Wanderkleidung und Sportartikel angeboten wird. In der Sommerzeit sind diese Läden auch sonntags geöffnet.

Es gibt in Hauenstein auch eine Schuhprinzessin.



Rund um den Ort laden zahlreiche beschilderte Wanderwege ein, bizarre Felsgebilde, Wälder mit wohltuender Ruhe, idyllisch gelegene Weiher und urige Gaststätten mit regionalen Spezialitäten zu entdecken. 



Jeder weiße Punkt auf der Bildtafel entspricht einer Markierung für Wanderwege.
Es gibt Lokalmarkierungen, sowie zahlreiche Kurz- und Langwanderwege. 

Zudem befindet auf der Gemarkung von Hauenstein auch die Quelle des Flüsschens Queich.

Solltet Ihr jemals in diesen Ort kommen, plant unbedingt eine Wanderung zur Dicken Eiche ein. Das Wanderheim droben auf dem Berg ist über mehrere Wanderrouten erreichbar und sehr beliebt. Wir wandern gerne vom Paddelweiher aus den Berg hoch und für den Rückweg wählen wir eine Route durch das Tal.



Unser heutiges Ziel sind weder die Schuhgeschäfte (obwohl ich hier sehr gerne stöbere) noch eines der Museen. Auch zum Wandern ist es mir zu heiß. 

Wir wollen diesmal zur Ölmühle, um Nachschub an Rapsöl zu kaufen.






Wir besuchen die gläserne Ölmanufaktur und bezahlen dafür 2,50 € pro Person Eintritt. Dieses Geld wird danach mit einem Kauf von Produkten aus dem Hofladen verrechnet.

Leider ist das Fotografieren drinnen im Museum und beim Pressen von Öl nicht erwünscht. Deshalb habe ich die Kamera in der Tasche gelassen.

Nachdem ich mich über die Kunst der handwerklichen Ölgewinnung informiert hatte und viel mehr über gesunde Öle weiß als vorher, ging ich im Hofladen einkaufen.

Zwei Flaschen Rapsöl zu je 8,50 € gehen mit nach Hause. Davon wird der Eintritt für die Gläserne Ölmanufaktur und die reduzierte Mehrwertsteuer abgezogen. Das finde ich sehr fair von dem Inhaber der Ölmühle.

Wir packen unseren Einkauf in den Kofferraum des Autos und überlegen. Gerne hätten wir ein Eis gegessen, denn es war am Nachmittag schon wieder sehr warm geworden. Also liefen wir entlang der Hauptstraße durch die Ortsmitte und hielten nach einem Cafe Ausschau.

Es gibt mehrere Kirchen im Städtchen. An der Hauptstraße steht die Kirche St. Bartholomäus, die aus rotem Sandstein gebaut ist.




Ein Stück unterhalb der Kirche am Johann-Naab-Platz findet man den Schusterbrunnen.





Der Schusterbrunnen erinnert an die Zeit, als hier etliche Schuhfabriken ansässig waren.

Heute gibt es immer noch die Schuhmanufaktur Seibel, die in der Schuhmeile eine gläserne Fabrik errichtet hat. Zudem findet man hier viele Schuhläden.









In der Ortsmitte haben wir leider kein Eiscafe gefunden. Deshalb entschlossen wir uns, in das nur 7 Kilometer entfernte Städtchen Annweiler zu fahren und dort eine italienische Eisdiele zu besuchen.

Damit der Beitrag nicht zu lang wird, berichte ich vom Städtchen Annweiler am Trifels im nächsten Beitrag.

Liebe Grüße von der Pfälzerin, die ihren Herbsturlaub diesmal in der Heimat verbringt.

3 Kommentare:

  1. Liebe Ingrid,
    herzlichen Dank für die tollen Bilder aus Hauenstein! Dieser Ort wird überall anders ausgesprichen *lach* ... ich kann mich an einen Inkel erinnern, der sagte immer "Houscht" ..oder so ähnlich ;O)
    Hab noch einen schönen Tag und einen guten Start in ein gemütliches Wochenende!
    ♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️

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  2. Ja ja der Dialekt mal wieder und nur gut dass er dich gefunden hat!
    Schön sieht es aus in Hauenstein was so alles gibt ist auch intressant.
    Ich habe erst heute wieder mit dem Bu der ist gross geworden blöd da gestanden lach heisst der Junge aber das hat die junge Frau nicht verstanden, schaute mich an wie wenn ich was schlimmes gesagt habe dann merkte ich ach ja ihr Sohn.
    Schönes Wochenende wünsche ich dir!
    Lieben Gruss Elke

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  3. Ja, Dialekt kann halt nicht jeder. Ich hatte auch viele Probleme, als ich vom Sauerland nach Südbaden zog und dort meine Nachbarin, die alemannisch sprach, kaum verstehen konnte. Wenn man merkt, dass jemand nicht aus der Gegend ist und nach dem Weg fragt, sollte man sich doch bemühen, Hochdeutsch zu sprechen. In Hauenstein war ich noch nie, aber im Heimatdorf steht seit 2 Jahren auch so eine Schuster-Skulptur auf dem Marktplatz :-) Schade, dass ihr hier kein Eiscafé gefunden habt, aber wie ich sehen konnte, wurdet ihr ja dann wo anders fündig und habt es euch schmecken lassen :-)

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