Dienstag, 10. Mai 2022

Naturschutzgebiet Wolfslöcher

Am späten Nachmittag des zweiten Maisonntags haben wir uns für eine kleine Wanderung im 'Naturschutzgebiet Wolfslöcher' entschieden. Dafür müssen wir über eine Landstraße bis kurz hinter den Lemberger Ortsteil Glashütte fahren und können gleich neben der Straße unser Auto parken.

Den Zugang zum Tal, durch das der Ransbach fließt, kennen nur Einheimische. Kein Schild weist daraufhin. Die Talaue und die dazu gehörenden Moorflächen wurden 1983 unter Naturschutz gestellt, um die Tier- und Pflanzenwelt und die Moor-Vegetation zu erhalten. Die Wolfslöcher sind drei offene, kreisrunde Wasserflächen inmitten der weitläufigen Talaue.

Das Gebiet der Wolfslöcher ist nur über Wanderwege erreichbar.




Während unserer knapp zweistündigen Wanderung haben wir niemanden getroffen und hatten auch das Gefühl, ganz alleine hier unterwegs zu sein.

Das ist Idylle pur!


Der erste Teil der Tour führt durch einen Erlenwald. Neben dem Weg fließt der kleine
Ransbach.



Niedrige Farne im Wald.


Ich staune, wie viele Sorten von Farnen hier wachsen.

Nach ungefähr einem Kilometer biegen wir ab auf einen schmalen Pfad, der über den Bach hinweg, auf einer abenteuerlich wirkenden natürlichen Treppe hoch, zu einem anderen Wanderweg führt.








Wir genießen die Stille im Wald. Man hört nur Vögel zwitschern und ganz, ganz weit entfernt ein Motorrad auf der Straße dröhnen.

Nach einer Kurve haben wir das Tal mit den 'Wolfslöchern' erreicht. Das erste kreisrunde Wasserloch ist zu sehen. 










Hier im Naturschutzgebiet ist es nicht erlaubt, die Wege zu verlassen. Deshalb können wir auch nicht näher an das Wasser heran. Wir hören Frösche im dunklen Moorwasser quaken.

Jetzt folgen wir dem Weg am Rand der Talaue entlang. Wir gehen im Schatten, während der größte Teil des Tales in der Sonne liegt.







Im Hintergrund, dort wo die Birkengruppe wächst, befindet sich das zweite Wasserloch. 

Woher der Name Wolfslöcher stammt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Es ist eine Bezeichnung aus früheren Zeiten.

Jetzt gelangen wir in einen Mischwald und ich weiß, dass der Weg hier eine große Schleife macht und wir irgendwann wieder auf der anderen Talseite aus dem Wald kommen werden.











Als wir das Ende des Waldes und somit die andere Seite der Talaue erreichten, hatte sich der Himmel zugezogen und es tröpfelte leicht. Wir hofften, dass es nicht fester regnet und hatten Glück, dass der leichte Regen bald aufhörte.

In unser Blickfeld kommt das dritte und letzte Wasserloch.



In diesem Gebiet dürfen keine Pflanzen entwendet und nichts Fremdes in die Natur gebracht werden. Daran halten sich die Bewohner der Nachbarorte leider nicht.

Das Schild hat keine Wirkung, denn ich entdecke Vergissmeinnicht und Vielblütige Weißwurz, beides Pflanzen die hier nicht heimisch sind. Sie gelangen mit Gartenabfällen in den Wald.

Es ist eine Unsitte der Menschen, ihren Abfall einfach am Waldrand abzuladen, anstatt ihn zur Grünabfalldeponie zu fahren.




Wir haben das Ende des Tales erreicht. Zwar ist der Himmel bewölkt, aber es regnet nicht. 







Nun ist es nur noch ein knapper Kilometer bis zu unserem Auto.

 Ich lasse mir bei unseren Wanderungen immer Zeit, um die Flora zu bestaunen, denn ich liebe die Pflanzenschätze an den Wegrändern.


Blühende Wald-Simse.



Kriechender Günsel.




Zypressen-Wolfsmilch.

Es war zwar Muttertag, aber unsere Kinder hatten für diesen Sonntag andere Pläne. Das verstehe ich gut und habe den Ehrentag der Mütter auf meine Art und Weise in der Natur genossen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

2 Kommentare:

  1. Ich kenne nur die Bezeichungen Wolfsgrube (eckig) oder Wolfsfang (rund). Vielleicht heißen die Teiche so, weil sie von der Form her an so eine altertümliche Wolfsfalle erinnern.

    Das mit den eingeschleppten Pflanzen ist wirklich unglaublich. Als wir im letzten Sommer im Nationalpark Kellerwald unterwegs waren, fanden wir dort mitten auf einer Waldlichtung eine große Plane und eine Infotafel, dass man dort versuchte, Neophyten (also, eingeschleppte Pflanzen) auszumerzen, bevor sie sich zu sehr ausbreiten und ggf. das Gleichgewicht im Nationalpark stören.

    Ansonsten habt ihr da am Muttertag eine wirklich tolle Wanderung gemacht! Herrliche Natur und vor allem keiner Menschenseele zu begegnen, besser kann man gar nicht wandern.

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  2. Eine herrliche Landschaft! Und was für schöne Bilder dazu. Lächeln musste ich über den Aufbau des Beitrages. Es fängt mit Wolf an und hört mit Wolf auf - so wunderbar! Herzlichst, Nicole

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